Schwindel (Vertigo): Und die Welt dreht sich immer weiter.

von Joette Calabrese

Und sie hörte nicht auf, sich zu drehen.

Eines Tages wachte Lisa morgens auf und kam nicht aus dem Bett. Ihr Kopf drehte sich buchstäblich bei jeder Bewegung; nicht nur der Kopf drehte sich, alles andere auch – das Bett, das Zimmer…

Lisa fühlte sich wie auf hoher See. Auf dem Weg zum Badezimmer musste sie sich an Möbeln und Wand festhalten wie ein betrunkener Matrose. An diesem Tag musste Lisa sich krankschreiben lassen und am folgenden Tag auch.

Die Diagnose lautete Vertigo, zu Deutsch Schwindel. Die Anfälle können wie aus dem Nichts auftauchen und sind oft schnell und heftig. Es gibt Schwindelanfälle, die einen K.O. schlagen, fragen Sie Lisa.

Vor sechs Jahren schrieb ich auf meinem Blog über Tinnitus und Schwindelanfälle, und Kommentare dazu erreichen mich noch heute. Für mich ein guter Grund, noch einmal darüber zu schreiben und daran zu erinnern, dass die Homöopathie Ihnen helfen kann, Haltung zu bewahren.

Damals schrieb ich über das Banerji-Protokoll für Schwindelanfälle: Tellurium metallicum C200 alle drei Tage einzunehmen in Kombination mit Conium maculatum C6 zweimal pro Woche einzunehmen. (Die Banerjis setzen Conium in der C3-Potenzierung ein, die aber in manchen Ländern nicht überall erhältlich ist; die C6 bietet eine gute Alternative.)

Auch in der Homöopathie führen viele Wege nach Rom, wie das bekannte Sprichwort so schön sagt.

Also, hier an dieser Stelle möchte ich eine Alternative zu diesem homöopathischen Protokoll vorstellen, die sich für die Behandlung eines chronischen Vertigo besonders gut eignet: Conium C6 als Einzelmittel, zweimal täglich einzunehmen bis eine Besserung eintritt (in anderen Worten: sobald sich das Zimmer nicht mehr dreht).

In meiner Praxis sehe ich viele Vertigo-Fälle. In meiner Erfahrung handelt es sich bei Vertigo oft um eine Nebenwirkung von Medikamenten und nicht um eine eigenständige Krankheit.

Bevor Sie nun in die Apotheke verschwinden, um sich einen Vorrat Conium zuzulegen, schauen wir uns lieber noch einmal an, was Sie sonst noch so einnehmen. Lesen Sie die Beipackzettel Ihrer Medikamente einmal sorgfältig durch!

Sie werden überrascht sein, wie viele dieser Produktinformationen vor Schwindel als Nebenwirkung warnen. Selbst wenn Sie bestimmte Medikamente schon jahrelang einnehmen, heißt das nicht, dass sich nach dieser Zeit keine Nebenwirkungen mehr einstellen werden.

Ich beobachte dies oft bei Frauen in den Wechseljahren, denn besonders die Hormonersatztherapie kann zu Schwindelanfällen führen. Leider gehen noch viel zu viele Frauen davon aus, dass bioidentische Hormone so sicher und natürlich sind wie der morgendliche Tau auf dem Gras.

Ich will jetzt nicht zu viel ausschweifen, denn ich habe keine wasserdichten Belege für meine Theorie. Aber mir sträuben sich die Haare, wenn ich daran denke, zu welchem Zeitpunkt diese „bioidentischen Hormone“ flächendeckend eingeführt wurden.

Vielleicht sind Sie nicht alt genug um sich erinnern zu können, aber dieses „neue“ Produkt – die Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen – wurde fast unmittelbar nach der massiven Kritik an der synthetischen Hormontherapie, die mit Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs in Verbindung gebracht wird, als sichere Lösung angepriesen.

Diese Zeitachse kommt mir ein wenig seltsam vor, vor allem, weil einige dieser „bioidentischen“ Produkte von denselben Herstellern vertrieben werden wie ihre synthetischen Vorgänger.

Ich bin mir sicher, dass es sich hier nur um einen Werbetrick handelt; eine strategisch geplante Manipulation, um von dem schlechten Ruf der existierenden synthetischen Variante abzulenken. Sind sie denn wirklich so „natürlich“?

Und haben Sie daran gedacht, was passieren kann, wenn man den sehr fein eingestellten und empfindlichen Hormonhaushalt so nachhaltig stört?

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich kann gut nachvollziehen, dass Frauen etwas gegen die unter Umständen sehr belastenden Symptome der Wechseljahre tun wollen. Es liegt mir fern, den Wunsch nach einer Lösungsstrategie zu kritisieren. Aber, liebe Frauen, es gibt bereits eine Lösung!

Auch darüber habe ich schon geschrieben. Ich bevorzuge die kostengünstige, sichere, höfliche und sehr effektive Homöopathie, um Wechseljahresbeschwerden den Garaus zu machen. Ich möchte mich nicht auf Medikamente einlassen, von denen ich nicht weiß, was sie mit mir anstellen werden, ganz gleich, wie natürlich sich das anhören mag.

Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen.

Wenn Sie festgestellt haben, dass Ihre Schwindelanfälle nicht von einem Medikament oder einer anderen Substanz, die Sie einnehmen, verursacht werden – natürlich oder synthetisch – ist Conium ein gutes Mittel, das in vielen Fällen helfen kann. (Übrigens, es gibt auch viele synthetisch hergestellte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die Schwindel auslösen können.)

Wenn sich nach ca. sechs Wochen keine Besserung eingestellt haben sollte, müssen Sie tiefer graben und herausfinden, ob etwas Anderes dahinterstecken könnte. Vielleicht ein erhöhter Blutdruck, ein Diabetes oder Ähnliches.

Dann sollten Sie sich eine schulmedizinische Diagnose holen, damit auch die homöopathische Behandlung entsprechend darauf eingestellt und der Schwindel nachhaltig gelöst werden kann.

Sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre Joette

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Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/vertigo-as-the-world-spins/

Foto: Shutterstock_ 552438085, Copyright: pathdoc

Schwindel (Vertigo): Und die Welt dreht sich immer weiter.

von Joette Calabrese

Und sie hörte nicht auf, sich zu drehen.

Eines Tages wachte Lisa morgens auf und kam nicht aus dem Bett. Ihr Kopf drehte sich buchstäblich bei jeder Bewegung; nicht nur der Kopf drehte sich, alles andere auch – das Bett, das Zimmer…

Lisa fühlte sich wie auf hoher See. Auf dem Weg zum Badezimmer musste sie sich an Möbeln und Wand festhalten wie ein betrunkener Matrose. An diesem Tag musste Lisa sich krankschreiben lassen und am folgenden Tag auch.

Die Diagnose lautete Vertigo, zu Deutsch Schwindel. Die Anfälle können wie aus dem Nichts auftauchen und sind oft schnell und heftig. Es gibt Schwindelanfälle, die einen K.O. schlagen, fragen Sie Lisa.

Vor sechs Jahren schrieb ich auf meinem Blog über Tinnitus und Schwindelanfälle, und Kommentare dazu erreichen mich noch heute. Für mich ein guter Grund, noch einmal darüber zu schreiben und daran zu erinnern, dass die Homöopathie Ihnen helfen kann, Haltung zu bewahren.

Damals schrieb ich über das Banerji-Protokoll für Schwindelanfälle: Tellurium metallicum C200 alle drei Tage einzunehmen in Kombination mit Conium maculatum C6 zweimal pro Woche einzunehmen. (Die Banerjis setzen Conium in der C3-Potenzierung ein, die aber in manchen Ländern nicht überall erhältlich ist; die C6 bietet eine gute Alternative.)

Auch in der Homöopathie führen viele Wege nach Rom, wie das bekannte Sprichwort so schön sagt.

Also, hier an dieser Stelle möchte ich eine Alternative zu diesem homöopathischen Protokoll vorstellen, die sich für die Behandlung eines chronischen Vertigo besonders gut eignet: Conium C6 als Einzelmittel, zweimal täglich einzunehmen bis eine Besserung eintritt (in anderen Worten: sobald sich das Zimmer nicht mehr dreht).

In meiner Praxis sehe ich viele Vertigo-Fälle. In meiner Erfahrung handelt es sich bei Vertigo oft um eine Nebenwirkung von Medikamenten und nicht um eine eigenständige Krankheit.

Bevor Sie nun in die Apotheke verschwinden, um sich einen Vorrat Conium zuzulegen, schauen wir uns lieber noch einmal an, was Sie sonst noch so einnehmen. Lesen Sie die Beipackzettel Ihrer Medikamente einmal sorgfältig durch!

Sie werden überrascht sein, wie viele dieser Produktinformationen vor Schwindel als Nebenwirkung warnen. Selbst wenn Sie bestimmte Medikamente schon jahrelang einnehmen, heißt das nicht, dass sich nach dieser Zeit keine Nebenwirkungen mehr einstellen werden.

Ich beobachte dies oft bei Frauen in den Wechseljahren, denn besonders die Hormonersatztherapie kann zu Schwindelanfällen führen. Leider gehen noch viel zu viele Frauen davon aus, dass bioidentische Hormone so sicher und natürlich sind wie der morgendliche Tau auf dem Gras.

Ich will jetzt nicht zu viel ausschweifen, denn ich habe keine wasserdichten Belege für meine Theorie. Aber mir sträuben sich die Haare, wenn ich daran denke, zu welchem Zeitpunkt diese „bioidentischen Hormone“ flächendeckend eingeführt wurden.

Vielleicht sind Sie nicht alt genug um sich erinnern zu können, aber dieses „neue“ Produkt – die Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen – wurde fast unmittelbar nach der massiven Kritik an der synthetischen Hormontherapie, die mit Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs in Verbindung gebracht wird, als sichere Lösung angepriesen.

Diese Zeitachse kommt mir ein wenig seltsam vor, vor allem, weil einige dieser „bioidentischen“ Produkte von denselben Herstellern vertrieben werden wie ihre synthetischen Vorgänger.

Ich bin mir sicher, dass es sich hier nur um einen Werbetrick handelt; eine strategisch geplante Manipulation, um von dem schlechten Ruf der existierenden synthetischen Variante abzulenken. Sind sie denn wirklich so „natürlich“?

Und haben Sie daran gedacht, was passieren kann, wenn man den sehr fein eingestellten und empfindlichen Hormonhaushalt so nachhaltig stört?

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich kann gut nachvollziehen, dass Frauen etwas gegen die unter Umständen sehr belastenden Symptome der Wechseljahre tun wollen. Es liegt mir fern, den Wunsch nach einer Lösungsstrategie zu kritisieren. Aber, liebe Frauen, es gibt bereits eine Lösung!

Auch darüber habe ich schon geschrieben. Ich bevorzuge die kostengünstige, sichere, höfliche und sehr effektive Homöopathie, um Wechseljahresbeschwerden den Garaus zu machen. Ich möchte mich nicht auf Medikamente einlassen, von denen ich nicht weiß, was sie mit mir anstellen werden, ganz gleich, wie natürlich sich das anhören mag.

Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen.

Wenn Sie festgestellt haben, dass Ihre Schwindelanfälle nicht von einem Medikament oder einer anderen Substanz, die Sie einnehmen, verursacht werden – natürlich oder synthetisch – ist Conium ein gutes Mittel, das in vielen Fällen helfen kann. (Übrigens, es gibt auch viele synthetisch hergestellte Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die Schwindel auslösen können.)

Wenn sich nach ca. sechs Wochen keine Besserung eingestellt haben sollte, müssen Sie tiefer graben und herausfinden, ob etwas Anderes dahinterstecken könnte. Vielleicht ein erhöhter Blutdruck, ein Diabetes oder Ähnliches.

Dann sollten Sie sich eine schulmedizinische Diagnose holen, damit auch die homöopathische Behandlung entsprechend darauf eingestellt und der Schwindel nachhaltig gelöst werden kann.

Sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre Joette

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Quelle: https://joettecalabrese.com/blog/vertigo-as-the-world-spins/

Foto: Shutterstock_ 552438085, Copyright: pathdoc



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