REPTILIEN
SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE
Ulrike Schuller-Schreib
¦ Boidae: Python regius
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zugs zu einem Kontinent, der aktiven Tageszeit, der eventuellen
Brutpflege und einiger Feinheiten in den Eigenschaften (Bezug
zu Vibration, Eidechsen usw.) treffen.
FALLBEISPIEL: Patientin, geboren 1964, Schluckbeschwer-
den mit spastischem Husten und Atemnot
Fallaufnahme im Oktober 2009:
(Anamnese ist gekürzt und
auf das Wesentliche zusammengefasst, G = Geste).
Bericht der Patientin:
„Ich habe seit ewigen Zeiten Stimmprob-
leme, das hat sich jetzt verschärft. Ich habe es abchecken lassen,
es ist eine Gräser-Allergie, die Nasenschleimhaut ist permanent
angeschwollen. Oft habe ich extremen Hustenreiz, das ist wie
ein Film, der sich herumlegt. Es hängt mit meinen Problemen
beim Schlucken zusammen, aber die Magenspiegelung hat
nichts ergeben.
In der Frühe besonders, wenn ich die Zahnpasta rieche, das ist
wie Aceton, da bekomme ich sofort ein Stechen in der Brust
(schnelle G zur Brust), und ich muss husten. Nach 5 Stunden
Unterrichten bin ich heiser, habe oft eine extrem belegte Zunge.
Der Belag geht bis da hinunter (G zum Halsbereich), mit dem
kämpfe ich schon seit langem, es stört und belastet, früher habe
ich im Chor gesungen, die Belastung halte ich nicht mehr aus,
da huste ich ohne Unterlass.“
Erzählen Sie mehr über den Husten!
Es ist ein Auf und Ab seit 3 Jahren, seit das mit meinem Sohn
war (Anm.: Unfall, Koma, Tod), seither muss ich massiv mit dem
Essen aufpassen, darf nichts Saures, nichts, was aufstößt, essen.
Ich warte schon drauf, es beginnt mit Kitzeln in der Bronchien-
gegend, wird immer schlimmer, wenn es einmal begonnen hat.
Wenn ich dann vielleicht Zahnpasta einatme oder irgendetwas
stark riecht, dann explodiert das, ist nicht mehr zu unterdrücken.
Es ist zwanghaft, da sitzt etwas drinnen, es muss heraus, es
fühlt sich so vibrierend an, es sammelt sich da etwas (G zur
Brust / zum Kehlkopf), wie wenn ich etwas loswerden möchte.
Aber wenn ich durchatme, kommt es wieder, es hindert mich
am Atmen! Ich muss auch beim Putzen die Luft anhalten, muss
Zähne zusammenbeißen und durch.
Was genau spüren Sie da? Beschreiben Sie es bitte genau!
Panik! Ich kriege keine Luft! Einmal bin ich fast an einem Zu-
ckerl, einmal fast an einem Stück Kuchen erstickt, oder einmal
bin ich fast im Meer abgesoffen.
Ich dachte, ich muss sterben, verschwinden, nichts geht mehr,
man ringt nach Luft, es kommt nichts, es geht nichts rein in den
Körper, es entschwindet mir alles (G nach rechts und links ausei-
nander), so, das ist jetzt mein Los. Meine Oma hatte Tbc, die hat
auch so gehustet, da gibt es kein Luft Holen dazwischen, man
lässt alles hinaus, aber es geht nichts hinein, das macht jedes Mal
so „klapp“ beim Einatmen (G mit beiden Händen zusammen).
Es weicht alles aus einem heraus, da kommt ein Punkt, da ist es
gar nicht mehr so unangenehm, alles ist weit weg und leicht,
es geht mich nichts mehr an, die Panik ist komplett weg. Ich
kann nichts machen, da ist kein Lösungsweg, da ist zu, ich bin
absolut machtlos, man resigniert. Zuerst schlage ich noch um
mich, das nützt aber alles nichts, ich gebe auf und lasse mich
fallen, es wird einem alles egal. Man ist nicht mehr greifbar, löst
sich auf, alles rinnt einem zwischen den Fingern weg, keiner
kann mehr an dir zupfen, wie ein Tropfen, der verdampft, leicht
werden und aufsteigen, es wird von einem immer weniger,
außer Haut ist nichts mehr, man rutscht so raus und „drups“
(G nach oben entschwinden)
Bei der Panik ist alles ausgeschaltet, also das Schlimmste ist Reis
Essen, das braucht absolute Konzentration, jetzt beginnt das Spiel
von vorne, wie wird das ausgehen? Das braucht viel Adrenalin!
Beschreiben Sie das Reis Essen und die Schluckbeschwerden
bitte genau!
Es klappt da oben zu! (G beim Kehlkopf) Hoffentlich entspannt
es sich wieder! Manchmal geht es mit Schlucken, aber wenn
ich mich dumm anstelle, geht ein Reiskorn wohin, wo es nicht
hingehört, da kommt es zu einer Schluckhemmung. Also ganz
massiv ist es bei Suppe, oft erst beim letzten Löffel: Da ist plötz-
lich ein trockenes Gefühl, ich kann nicht mehr schlucken, auf der
Zunge und dem Gaumen zieht sich alles zusammen (G gegen
die Kehle), die Flüssigkeit steht, es ist eine Sperre nach hinten,
habe keinen Speichel mehr, muss ihn sammeln, dann geht es.
Mit einem Strohhalm funktioniert es besser.
Der Schluckmechanismus ist außer Kraft gesetzt, es tut sich
nichts, die Suppe steht im Mund, es geht nicht vor und nicht
zurück, es klappt hinten zu, ich muss den Mechanismus mit
dem Kopf wieder in Gang setzen, mit Konzentration geht es.
Oder wenn ich beim Schlucken erschrecke, kommt es dorthin,
wo es nicht hingehört!
Wie ist das genau?
Da sitzt etwas und quält mich! So ein grauslicher Gnom, ein
kleiner Sadist, der kitzelt, bis ich auf den Reiz reagiere und los-
huste. Ich habe schon Strategien entwickelt, überfressen darf
ich mich nicht, dann steht es bis daher und der Husten beginnt.
Etwas Scharfes ist wie ein Stich (G zustechen) ganz plötzlich,
beißend, das fährt so hinein wie ein Nadelstich, sehr massiv. Ich
halte dann vor Schmerz die Luft an. Der Ablauf ist so schnell wie
ein Überfall, obwohl ich im Vorfeld weiß, was passiert, aber ich
bin dem ausgeliefert, alle meine Strategien funktionieren nicht.
Ich kann es nicht abwehren, es gibt kein Entrinnen, es kommt
mit so einer Vehemenz, da bin ich handlungsunfähig. Es ist, als
wenn einer aus dem Hinterhalt kommt. Es kommt so plötzlich,
zack (G zustechen)! Wieder hat es mich erwischt und nimmt
mich in die Mangel (G mit den Fäusten verdrehen). Wieder bin
ich fast am Ersticken.
Was träumen Sie?
Ich mache ein Projekt mit den Kindern, sie hängen so wie Klet-
ten an mir, ich habe sie alle bei mir und muss viele Aktivitäten
unterbringen, aber es ist ein erfreulicher Traum, es löst sich
alles in Wohlgefallen auf. Oder ein anderer: Ich muss etwas
erledigen, irgendwer funkt immer dazwischen, wie im Hams-