Britta Dähnrich und Martin Jakob
¦ Anomodon viticulosus
SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE
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MOOSE UND FARNE
Menschen sehr geholfen hat, sie fühlt sich in Gruppen nicht
mehr ausgeliefert, sondern kann ihren eigenen Standpunkt
besser vertreten.
ANOMODON VITICULOSUS, DIE WEISE
DIMENSION DER MOOSE
Nachdem ich schon einige Moosprüfungen durchgeführt hatte,
begab ich mich an das kräftige Moos Anomodon viticulosus
(Wolfsfuß). Es war das schöne kräftige Aussehen des Mooses,
das mich anzog.
Neben üblichen Moosthemen begegnete mir hier in der Prüfung
ein mir bislang unbekannter Aspekt der Moose, eine Verdeut-
lichung einer „anderen Welt“ der Moose. Sofort, nachdem ich
mit dem Verreiben angefangen hatte, zog es mich in diese
andere Welt, es fühlte sich wie eine Zeitreise an.
Folgende Themen rückten in den Vordergrund:
•
Sehr entspannt, mich kümmert nichts mehr, ein anderer
Bewusstseinszustand.
•
Ein Zauberer kichert: Es ist nichts Besonderes, es ist alles da,
es ist neben eurer Welt, direkt daneben, man muss nur Au-
gen und Ohren dafür haben.
•
Reise in die Zukunft: Was ist Zeit?
•
tiefes Wissen um die Zusammenhänge des Lebens, uraltes
Wissen
•
Ein wunderbar leichtes Gefühl: Ich tue die Dinge im Außen,
bin aber dennoch nicht an sie gebunden.
•
tiefe Akzeptanz und Weisheit
•
Alles ist gut so, wie es ist.
Die Einfachheit der Weisheit hat mich sehr beeindruckt. Ich
hatte das Gefühl, etwas auf die Spur gekommen zu sein, etwas
Lohnendem, noch tiefer zu erforschen und zu erfahren. Ob die
Moose uns dabei helfen könnten, diesen einfachen und doch
zutiefst weisen Bewusstseinszustand in uns zu entdecken?
Lösungsansatz aus der Prüfung:
Die Möglichkeit, an ur-
sprüngliche, innere Kräfte heranzukommen und uraltes Wissen
zu erfahren. Es gibt die Möglichkeit, sich aus der Beobachter-
position heraus zu erleben und daraus zu wirken. Infragestellen
der Kriterien für „Realität“ durch Zeit und Raum. Ich bin, der Ich
bin. In diesem erweiterten Bewusstseinszustand ist alles leicht,
heiter und frei. Große Schwierigkeiten und Probleme können
aus diesem Bewusstseinszustand gemeistert werden.
(Die vollständige Prüfung ist „Im Märchenland der Moose “,
Jan Scholten, 2020, S. 269, beschrieben.)
FALLBEISPIEL 2 (Martin Jakob): Anomodon viticulosus,
Frau, 34 Jahre alt, PMS, Schilddrüsen-
unterfunktion
Vorbemerkung zum Fallbeispiel 2:
Durch den vorherigen Fall
von Britta Dähnrich ist die Entwicklung der Pflanzentheorie an-
schaulich nachzuvollziehen. Um eine erste Idee einer Arznei zu
bekommen, wurde eine Prüfung von Anomodon viticulosus durch-
geführt. Dies führte zu dem nächsten Schritt der Anwendung.
Durch das allgemeine Verständnis der Moose und dieser Prüfung
war die erfolgreiche Verschreibung von Anomodon viticulosus
mit einem hohen Anteil an innerem Wissen möglich. Dies er-
laubte es Jan Scholten, die Phasen und Subphasen sowie das
Stadium abzuleiten und die adäquate Klassifikation mit dem
zugehörigen Pflanzencode in diesem Bereich der Moose zu
entwickeln.
Mit der adäquaten Klassifikation war es dann für mich relativ
einfach, wie im folgenden Fall dargestellt, eine erfolgreiche Ver-
schreibung dieser Moosarznei durchzuführen.
Fallaufnahme:
Eine 34-jährige Frau leidet an PMS mit starken
Regelschmerzen. Das Blut ist stark klumpig, und sie hat eine
Schilddrüsenunterfunktion. (Sie hat Jan Scholtens “Geheime
Lanthanide“ gelesen. Da sei ihr ein Licht aufgegangen. In die-
sem Buch habe sie sich selbst wiedergefunden.) Sie kann mit
Druck und Stress schlecht umgehen. Vor allem leidet sie an
Verwirrung und Aussichtslosigkeit in Stress-Situationen. Wenn
mehr zusammenkommt, sind das „seelische Ohnmachtsan-
fälle“. Wenn sie unter Druck oder im Mittelpunkt steht, hat
sie einen Kloß im Hals. Aufgrund ihrer neuen Arbeitsstelle und
ihrer wiederkehrenden Beziehungsprobleme ist sie sehr labil. Mit
Kritik kann sie nur schlecht umgehen (Stadium 2, DD Phase 2/
schlechter Selbstwert, Moos). Sie sucht die ganze Zeit nach sich
selbst: „Wer bin ich?“ Sie traut sich weniger zu, als sie kann.
Sie meint, sie wolle andere nicht verletzen, sie möchte anderen
helfen. Sie glaubt, feine Fühler zu haben, aber sie fühlt sich
damit überfordert, sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.
VORGESCHICHTE DER PATIENTIN
Flucht:
Silvana (Name geändert) kommt ursprünglich aus dem
Kosovo, und als der Krieg dort ausbrach (Trauma, Moos), ist sie
mit ihrer Familie geflüchtet. Sie hatte im Kosovo in einem Dorf
mit ihrer Familie inklusive der Großeltern, Onkel und Tanten
gelebt. Bevor sie einreisen durften, waren sie ein Jahr in einem
Flüchtlingslager (ohne Heimat, ohne festen Wohnsitz, auf der
Flucht, Moos). Während der Flucht in einem Bus wurden sie von
Soldaten mit Waffen im Anschlag angehalten und durchsucht.
Die deutsche Sprache hat sie schnell gelernt, aber sie empfand
sich immer als anders. Später lebten sie in einer ganz kleinen
Stadt. Da gab es sonst kaum Ausländer.
Überforderung in der Arbeit:
Heute arbeitet sie in einer Firma,
die mit Naturprodukten handelt. Sie sagt, sie „wurstele“ sich
da so durch. Sie hat Phasen in ihrer Arbeit, in denen sie sich
komplett überfordert fühlt. (Sie fühlen sich wie Teenager oder
wie Kinder, die nicht wissen, wie sie mit ernsten Problemen
umgehen sollen, Moos.) Sie liebt ihre Arbeit, aber die Stimmung
im Unternehmen ist häufig schwierig, und sie kann sich nicht
abgrenzen. Die Stimmung wirkt zu stark auf sie ein (empfindlich,
weich, leicht zu verletzen, Moos). Sie möchte tiefer einsteigen
in die Materie der Naturprodukte, vor allem die Pflanzen inte-
ressieren sie.
Beziehungen, Schule, fehlende Wertschätzung:
In ihrer
Jugend hatte sie einen Freund. Ihre Eltern verboten die Ver-