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Britta Dähnrich und Martin Jakob

 ¦ Anomodon viticulosus

SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE

35

MOOSE UND FARNE

Menschen sehr geholfen hat, sie fühlt sich in Gruppen nicht

mehr ausgeliefert, sondern kann ihren eigenen Standpunkt

besser vertreten.

ANOMODON VITICULOSUS, DIE WEISE

DIMENSION DER MOOSE

Nachdem ich schon einige Moosprüfungen durchgeführt hatte,

begab ich mich an das kräftige Moos Anomodon viticulosus

(Wolfsfuß). Es war das schöne kräftige Aussehen des Mooses,

das mich anzog.

Neben üblichen Moosthemen begegnete mir hier in der Prüfung

ein mir bislang unbekannter Aspekt der Moose, eine Verdeut-

lichung einer „anderen Welt“ der Moose. Sofort, nachdem ich

mit dem Verreiben angefangen hatte, zog es mich in diese

andere Welt, es fühlte sich wie eine Zeitreise an.

Folgende Themen rückten in den Vordergrund:

Sehr entspannt, mich kümmert nichts mehr, ein anderer

Bewusstseinszustand.

Ein Zauberer kichert: Es ist nichts Besonderes, es ist alles da,

es ist neben eurer Welt, direkt daneben, man muss nur Au-

gen und Ohren dafür haben.

Reise in die Zukunft: Was ist Zeit?

tiefes Wissen um die Zusammenhänge des Lebens, uraltes

Wissen

Ein wunderbar leichtes Gefühl: Ich tue die Dinge im Außen,

bin aber dennoch nicht an sie gebunden.

tiefe Akzeptanz und Weisheit

Alles ist gut so, wie es ist.

Die Einfachheit der Weisheit hat mich sehr beeindruckt. Ich

hatte das Gefühl, etwas auf die Spur gekommen zu sein, etwas

Lohnendem, noch tiefer zu erforschen und zu erfahren. Ob die

Moose uns dabei helfen könnten, diesen einfachen und doch

zutiefst weisen Bewusstseinszustand in uns zu entdecken?

Lösungsansatz aus der Prüfung:

Die Möglichkeit, an ur-

sprüngliche, innere Kräfte heranzukommen und uraltes Wissen

zu erfahren. Es gibt die Möglichkeit, sich aus der Beobachter-

position heraus zu erleben und daraus zu wirken. Infragestellen

der Kriterien für „Realität“ durch Zeit und Raum. Ich bin, der Ich

bin. In diesem erweiterten Bewusstseinszustand ist alles leicht,

heiter und frei. Große Schwierigkeiten und Probleme können

aus diesem Bewusstseinszustand gemeistert werden.

(Die vollständige Prüfung ist „Im Märchenland der Moose “,

Jan Scholten, 2020, S. 269, beschrieben.)

FALLBEISPIEL 2 (Martin Jakob): Anomodon viticulosus,

Frau, 34 Jahre alt, PMS, Schilddrüsen-

unterfunktion

Vorbemerkung zum Fallbeispiel 2:

Durch den vorherigen Fall

von Britta Dähnrich ist die Entwicklung der Pflanzentheorie an-

schaulich nachzuvollziehen. Um eine erste Idee einer Arznei zu

bekommen, wurde eine Prüfung von Anomodon viticulosus durch-

geführt. Dies führte zu dem nächsten Schritt der Anwendung.

Durch das allgemeine Verständnis der Moose und dieser Prüfung

war die erfolgreiche Verschreibung von Anomodon viticulosus

mit einem hohen Anteil an innerem Wissen möglich. Dies er-

laubte es Jan Scholten, die Phasen und Subphasen sowie das

Stadium abzuleiten und die adäquate Klassifikation mit dem

zugehörigen Pflanzencode in diesem Bereich der Moose zu

entwickeln.

Mit der adäquaten Klassifikation war es dann für mich relativ

einfach, wie im folgenden Fall dargestellt, eine erfolgreiche Ver-

schreibung dieser Moosarznei durchzuführen.

Fallaufnahme:

Eine 34-jährige Frau leidet an PMS mit starken

Regelschmerzen. Das Blut ist stark klumpig, und sie hat eine

Schilddrüsenunterfunktion. (Sie hat Jan Scholtens “Geheime

Lanthanide“ gelesen. Da sei ihr ein Licht aufgegangen. In die-

sem Buch habe sie sich selbst wiedergefunden.) Sie kann mit

Druck und Stress schlecht umgehen. Vor allem leidet sie an

Verwirrung und Aussichtslosigkeit in Stress-Situationen. Wenn

mehr zusammenkommt, sind das „seelische Ohnmachtsan-

fälle“. Wenn sie unter Druck oder im Mittelpunkt steht, hat

sie einen Kloß im Hals. Aufgrund ihrer neuen Arbeitsstelle und

ihrer wiederkehrenden Beziehungsprobleme ist sie sehr labil. Mit

Kritik kann sie nur schlecht umgehen (Stadium 2, DD Phase 2/

schlechter Selbstwert, Moos). Sie sucht die ganze Zeit nach sich

selbst: „Wer bin ich?“ Sie traut sich weniger zu, als sie kann.

Sie meint, sie wolle andere nicht verletzen, sie möchte anderen

helfen. Sie glaubt, feine Fühler zu haben, aber sie fühlt sich

damit überfordert, sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.

VORGESCHICHTE DER PATIENTIN

Flucht:

Silvana (Name geändert) kommt ursprünglich aus dem

Kosovo, und als der Krieg dort ausbrach (Trauma, Moos), ist sie

mit ihrer Familie geflüchtet. Sie hatte im Kosovo in einem Dorf

mit ihrer Familie inklusive der Großeltern, Onkel und Tanten

gelebt. Bevor sie einreisen durften, waren sie ein Jahr in einem

Flüchtlingslager (ohne Heimat, ohne festen Wohnsitz, auf der

Flucht, Moos). Während der Flucht in einem Bus wurden sie von

Soldaten mit Waffen im Anschlag angehalten und durchsucht.

Die deutsche Sprache hat sie schnell gelernt, aber sie empfand

sich immer als anders. Später lebten sie in einer ganz kleinen

Stadt. Da gab es sonst kaum Ausländer.

Überforderung in der Arbeit:

Heute arbeitet sie in einer Firma,

die mit Naturprodukten handelt. Sie sagt, sie „wurstele“ sich

da so durch. Sie hat Phasen in ihrer Arbeit, in denen sie sich

komplett überfordert fühlt. (Sie fühlen sich wie Teenager oder

wie Kinder, die nicht wissen, wie sie mit ernsten Problemen

umgehen sollen, Moos.) Sie liebt ihre Arbeit, aber die Stimmung

im Unternehmen ist häufig schwierig, und sie kann sich nicht

abgrenzen. Die Stimmung wirkt zu stark auf sie ein (empfindlich,

weich, leicht zu verletzen, Moos). Sie möchte tiefer einsteigen

in die Materie der Naturprodukte, vor allem die Pflanzen inte-

ressieren sie.

Beziehungen, Schule, fehlende Wertschätzung:

In ihrer

Jugend hatte sie einen Freund. Ihre Eltern verboten die Ver-