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SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE

Karim Adal

 ¦ Calcium carbonicum ¦ Ferrum metallicum

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INFEKTIONEN

Die Ärztin kam im Juli 2007 zu mir. Damals war sie 38 Jahre alt.

Sie glaubte nicht wirklich an die Homöopathie, sah aber in mir

die letzte Zuflucht, weil sie verzweifelt war. Sie hatte seit 1993

Probleme mit den Nebenhöhlen.

Vorgeschichte der Patientin:

Ihre fortwährenden Probleme mit

den Nasenhöhlen waren nach einer OP der Nasenscheidewand

im Jahr 1991 aufgrund einer traumatischen Fraktur derselben

entstanden, und in der Folge waren jeden Morgen gelbe Ab-

sonderungen aus der Nase aufgetreten. Ihre Symptome ver-

schlimmerten sich stark, als sie 2002 nach Genf in der Schweiz

zog. Die Absonderungen waren jetzt goldgelb und chronisch

AUTOR ¦ Karim Adal

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine Ärztin ist durch eine chro-

nische Sinusitis massiv eingeschränkt. Nach Opera-

tionen und jahrelanger erfolgloser Behandlung mit

Antibiotika, Kortikoiden und Antihistaminika heilt

erst Calcium carbonicum ihre Krankheit und ermög-

licht ihr wieder ein normales Leben. Die Repertorisa-

tion ihrer Symptome führt ebenso zu dieser Arznei

wie die Fallanalyse über das Periodensystem und die

Empfindungsmethode. Das Fallbeispiel zeigt, wie sich

nach einer tiefen Heilung die Konstitution verändern

und dadurch bei einer späteren Krankheit ein anderes

Mittel angezeigt sein kann.

SCHLÜSSELWÖRTER:

Antibiotika, Calcium carboni-

cum, Depression, Eisenserie, Empfindungsmethode,

Ferrum metallicum, Infektionen, Kopfschmerzen, Le-

benskraft, Nasenpolypen, Polychreste, Postnasal Drip,

Sinusitis chronica, Staphylococcus aureus, Verlauf

Copyright ¦ shutterstock

/ Valery Evlakhov

ICH HATTE KEIN MORGEN MEHR

Calcium carbonicum bei therapieresistenter Sinusitis chronica

geworden. Eine Computertomographie zeigte eine

Zyste oder einen Polypen in der linken Kieferhöhle, und

sie unterzog sich einer weiteren OP, die tatsächlich ergab,

dass es sich um einen Polypen handelte.

Allopathische Medikationen und Verlauf des chronischen

Geschehens:

Es traten postoperative Komplikationen auf in

Gestalt eines üblen Geruchs aus dem linken Nasenloch, chro-

nischen Schmerzen und gelegentlichen Blutverkrustungen, die

antibiotisch mit Cotrimoxazol behandelt wurden. Begleitet

wurde dies von einem subjektiv empfundenen chronischen

Schweregefühl im Kopf. Eine weitere CT ergab, dass die Keil-